Die Sage vom Mordloch -Ybach 1530

Das überarbeitete Erstlingswerk von Claus Bisle und Roland Funk -
genau 10 Jahre nach ihrem ersten Auftritt führte die Theatergruppe Obere Roggenmühle
ihr Erfolgsstück vom 24. bis 26. Juni 2016 erneut auf.

 

Handlung:

Ein junger Mann aus Eybach, in Diensten des Freiherrn von Degenfeld, liebt die Tochter des Roggenmüllers. Er wird zum Oberjäger befördert, erwischt einen Wilderer und wird von diesem und dem Jäger des Grafen von Rechberg getötet und im Mordloch versteckt, wo er aufgefunden wird

Zeitpunkt der Handlung: das Jahr 1530

 

Charaktere:

Der bucklige Märte

50 Jahre, mittelgroß, breitschultrig, verwahrlost, unterm offenen Rock, schmutziges weißes Hemd, sein Hut hat die Stürme des Jahrhunderts überdauert, versäuft seinen Hehlerlohn bei der Felsenwirtin, liefert das vom Roten Heinz gewilderte Wild an Lämmle im ulmischen Geislingen (Giselingen)

Seine Mutter verstarb frühzeitig in Ybach, der Vater ist nicht bekannt. Märte war in seiner Jugend überwiegend sich selbst überlassen, konnte gut klettern, stürzte einmal vom Gabelfelsen hinunter, ein Stachelbeerstrauch hielt seinen Sturz auf; er hat seither einen Buckel. Nachreden: je krümmer komme desto schlimmer. Märte verschwand dann aus der Gegend. Tauchte immer zufällig dann auf, wenn ein Einbruch oder einen Diebstahl war. Wurde von allen gemieden, Märte suchte auch keinen Anschluss, kam nur gelegentlich zum Schnaps trinken in die Felsenschänke. Märte hat seit Jahren dem Wild mit Schlingen nachgestellt.

Heinz, der Rote

Jäger vom Rabinstein, freiherrlich von rechbergischer Jäger und Wildhüter. Wildert im eigenen Revier und den Nachbarrevieren. (Ulm und Degenfeld)

trägt einen roten Vollbart, ist zirka 30 Jahre alt und hat eine kräftige, stramme Gestalt und wohnt auf der Burg Rabinstein. Die Burg ist im Besitz des Jerg von Rechberg. Der rote Heinz hat im Jahre 1528 den buckligen Märte beim Wildern erwischt in der Teufelskuch. 

Die Bachanna

eine betagte, ehrwürdige Matrone, Peters Mutter, eine brave und arbeitsame Wittib. Ihr Ehemann, Peters Vater, verunglückte im freiherrlich von degenfeldschem Dienst beim Holz fällen. Hat ein kleines Gut von der Herrschaft zum Unterhalt für sich und ihre zwei Kinder überlassen erhalten. Im Jahre 1514 wurde Bachhans, von einer Eiche erschlagen. 

Jule

Peters innere Schwester Juliane, Freundin von Adelgunde. 

Der schöne Peter

Sohn in der Bachanna, noch nicht 30 Jahre alt, Leibjäger zu Hohen Ybach, sei herrlicher Leibjäger, offene Augen, empfängliches Gemüt, trifft sich alle Sonnen-und Feiertage mit Gundel. Hat viele Reisende mit dem Freiherrn von Degenfeld hinter sich gebracht. Ist gebildet über seinen Stand hinaus. Trägt eine keckes Schnurbärtchen. An eine schlanke, kräftige Gestalt, ist etwas überdurchschnittlich groß, trägt einen grünen Anzug, einen grünen Hut mit einer Spielhahnfeder und einen Hirschfänger an der Seite. Er wird von Freiherrn Wilhelm von Degenfeld zum Oberjäger über die degenfeldischen Waldungen ernannt, vom Sohn Martin gleichzeitig bestätigt. 

Res, die Felsenwirtin

Wirtin der Felsenschänke 

Habsburger Amtmann

Er ist da um Geld einzutreiben. Ein Charakter zwischen unnachgiebiger Obrigkeit und unfreiwilliger Komik. 

Hanne, deren Tochter

hübsch, Vater verstarb sieben Jahre vorher. Die Felsenschänke liegt am Eingang zum Magental, ist direkt an den Berg hinan gebaut an der Straße nach Steinenkirch

Jakob Schrimm

genannte der Roggenjockel, Vater von Gundel.

Trägt Lederhosen mit Stiefeln, einen blauen langen Zwilchrock, rote Weste mitglänzenden Metallknöpfen, nagelneuer Dreispitz.

Ist stolz auf seine gefüllte Geldtruhe, die Schranne in Giselingen ist ihm zu teuer, deshalb kauft er sein Getreide im rechbergischen Steinenkirch (zu jener Zeit noch mit a geschrieben) und im Trasenberg. Dort verkaufen die Bauern ihre Getreide billiger, weil Jerg von Rechberg den Maderschilling kassiert.

Die Roggenmüllerin

eine freundliche, behäbige, beleibte Frau. Voller Herzensgüte. Sie weiß um die Zuneigung von Peter zu Gundel und umgekehrt. Sie befürchtet, dass Peter mit seinem neuen Herrn (Martin von Degenfeld) evangelisch wird.

Adelgunde Schrimm

Tochter des Roggenmüllers, ausnehmend hübsche junge Frau, Gold blonde locken in zwei Flechten. Trägt einen bunten Faltenrock, eine weiße Schürze ein farbiges Mieder mit schneeweißen Hemdsärmeln.

Freiherr?? Wilhelm von Hohen-Ybach.

Er ringt mit dem Tode, sein einziger Sohn Martin ist konvertiert zum israelischen Glauben. Er wurde Geistlicher. Freiherr Wilhelm hat nahezu 100 Jahre erreicht.

Sein Sohn Martin ist, württembergischer Obervogt, er ist 40 Jahre alt und war in der Diözese in Konstanz, als Subdiakon ordiniert. Er konvertierte dann zum evangelischen Glauben und heiratete Ursula von Plieningen. Martin wohnte meist in Göppingen oder in Plieningen.

 

Historische Zusammenhänge

Die Geschichte spielt im Jahre 1530. In Schwäbisch Gmünd und Göppingen waren im Jahre 1514 Bauernaufstände. Im selben Jahr gab es auch in Geislingen rebellische Versammlungen von Bürgern. Peters Vater ist in diesem Jahr von Eiche erschlagen worden.

Ursprünglich Vasallen der Rechberger, haben die Herren von Degenfeld zu Degenfeld bei Weißenstein gesessen, seit der Erwerbung von Eybach im Jahre 1456 eine bedeutende Stellung in unserer Gegend erlangt. Wilhelm von den Degenfeld er war 1519 und Martin II von Degenfeld 1521 württembergischer Obervogt in Göppingen. Christoph Martin der erste wurde 1625 Freiherr, sein Enkel Christoph Martin der zweite 1716 Reichsgraf.

Die Zeit des Rittertums war seit dem 14. Jahrhundert immer mehr geschwunden. Der Adel trat vielfach in den Beamtendienst eines Landesherren über und ließ sich in den Städten nieder, wo er sich Häuser baute oder erwarb. Auch in den Städten waren die Bewohner noch zum größten Teil Bauern, wenngleich das Gewerbe mehr und mehr Fuß fasste.

Nach dem Jahre 1400 hatte sich das bürgerliche Element der Zünfte gegenüber den alten helfensteinischen Ministerialen durchgesetzt. Von bürgerlicher Selbstverwaltung, von der Herrschaft der Zünfte, war jedoch wenig zu spüren.

Während in dem benachbarten Ulm der Tuchhandel mächtig blühte und großen Reichtum in die Stadt brachte, fristete in dem Ulmer Landstädtchen das Kleinhandwerk ein bescheidenes Dasein. Es ersetzte sich hauptsächlich aus landwirtschaftlich bestehenden Branchen, wie Schmieden, Seilern, Sattlern, Wagnern, Fuhrleuten Bäckern, Metzgern und dergleichen zusammen. Das Kleinbürgertum gab dem Städtchen Jahrhunderte hindurch sein Gepräge und wurde zu einem bestimmenden Faktor.

 Im Zuge des Verlaufes des Aufstandes in Geislingen und den umliegenden Dörfern im Jahre 1514, einem Vorläufer des Bauernkrieges, als  die ehemals helfensteinische Untertanen alte Rechte beim Ulmer Rat forderten und sich sogar verlauten ließen, „lieber helfensteinische als ulmisch" sein, griff die ulmische Obrigkeit brutal zu. Sie ließ den Rädelsführer Leonhard Schöttlin kurzerhand enthaupten und die anderen Unruhestifter des Landes verweisen mit dem Erfolg, dass sie im eigentlichen Bauernaufstand in ihrem ganzen Gebiet völlige Ruhe hatte.

Geislingen hatte zu jener Zeit ein Siechenhaus ein Spital, das 1351 gegründet wurde und im Laufe der Jahrhunderte ein stattliches Vermögen anliegenden Gütern erwarb. Im ulmischen Geislingen Gebiets herrschte keine stärkere Bewegung, allein es bestand damals eine sehr scharfe Spannungen zwischen Geislingen und Ulm, da die Reichsstadt den Beschwerden der Geislingen nicht statt gab, so dass diese einen ehrbaren Rat und gemeiner Stadt Ulm nicht mehr getreue, hold und gewärtig sein wollten. Da Ulm nun auch noch einübergreifen der Bauernunruhen auf das Geislingen Gebiet fürchtete, verbot der Rat allen Leuten, württembergische Bauern aufzunehmen. Vogt in Geislingen war zu jener Zeit von 1528 bis 1537, Rudolf von Westerstetten von Altenberg. Das Geislinger Stadtgericht bestand aus 12 Personen und tagte unter dem Vorsitz des Vogtes.

Die Bauernunruhen endeten  durch den Tübinger Vertrag von 1514. Zwei Jahre später verfiel Herzog Ulrich der Reichsacht wegen der Ermordung des Ritters Hans von Hutten und andere Gewalttätigkeiten. Er zog bei Göppingen ein starkes Heer zusammen und marschierte gegen Blaubeuren. Dort kam es jedoch zu einem Vergleich. Beim Rückmarsch nach Stuttgart zerstörte er die helfensteinische Feste Hiltenburg bei Gosbach. Nach weiteren Gewalttaten schritt der schwäbische Bund ein. Im Jahre 1519 eroberten dessen Truppen das Schloss Staufeneck und beschossen die Stadt Göppingen sie wurde von ihrem damaligen Vogt Philipp von Rechberg, einem Freund des Herzogs Ulrichs verteidigt, auch Götz von Berlichingen befand sich in der Stadt..

Der schwäbische Bund eroberte das ganze Herzogtum, so dass Herzog Ulrich sein Land als Flüchtling am 5. Oktober 1519 verlassen musste. Der schwäbische Bund verkaufte es, um seine Kriegs Kosten zu decken, einen Kaiser Karl den fünften, der seinen Bruder Ferdinand als Statthalter einsetzte. So war Württemberg von 1519 bis 1534 (beziehungsweise 1599) ein Teil Vorderösterreichs. Die Unzufriedenheit über die neue Regierung, in Verbindung mit der Nachricht, dass der Herzog zum Protestantismus übergetreten sein solle, hatte das aufbäumen der Bauern im Bauernkrieg des Jahres 1525 zufolge. Gleich zu Beginn, zog ein Bauenhaufen aus der Aalener und Gmünder Gegend auf Göppingen zu. Im ulmischen Gebiet um Geislingen schienen die Bauern durch das in Ulm stationierte schwäbische Bundeswehr eingeschüchtert worden zu sein. Wegen seiner vielfachen Abwesenheit von Deutschland teilte Kaiser Karl V. eine Zentralgewalt in Deutschland eingesetzt, die sich 1524 in Esslingen befand aber wegen der Bauernunruhen nach Geislingen verlegt wurde so dass Geislingen eine kurze Zeit sieht der Regierungen des Heiligen römischen Reiches Deutschernation war. In der Schlacht bei Sindelfingen am 12. Mai 1525 wurden die Bauern vernichtend geschlagen und endgültig zersprengt. Die Bestrafung wurde einem Peter Aichelin aus Wiesensteig als des "Reiches Profoß" übertragen er wütete entsetzliche gegen die Bauern und die Anhänger der neuen Lehre und die des Herzogs Ulrich, bis er eines Tages in Göppingen erstochen worden.

Im Jahre 1526 erbaten Geislingen Bürger in einer Eingabe an Ulm einen evangelischen Prädikanten. Die Reichsstadt, die schon seit 1524 in Konrad Sam einen evangelischen Prediger hatte, gewährte die Bitte und ernannte Paul Beck, Prediger in Munderkingen zum Prädikanten in  Geislingen. Dieser hatte einen sehr scharfen Gegner in dem katholischen Pfarrer und Doktor beider Rechte, Georg Oswald dieser war in Geislingen sehr beliebt. Es begann ein 5 jahrelanger strenger, teilweise unerträglicher Kampf, bis im Jahre 1531 Ulm nach Ablehnung des Abschieds des Augsburger Reichstages und den Beitritt zum Schmalkaldischen Bund, die Reformation in seinem ganzen Gebiet endgültig durchführte, allerdings noch nach der Lehre Zwinglis.

Die Priester von Stadt und Amt Geislingen wurden nach Ulm beschieden, um sich dort über die neue Lehre zu äußern. Etwa 1/3 bekannte sich zu ihr. Die katholischen Geistlichen worden nicht mehr angestellt. Oswald nannte den Ulmer Prediger Sam einen  Ketzer und behauptete in Ulm leben Leut „ türkisch, viehisch und teuflisch „ Leuten, die das neue Testament in der Übersetzung Luthers hatten wurde das Sakrament verweigert . Die gegenseitigen Beschuldigungen aus den gegnerischen Predigten (Beck kontra Oswald) geht hervor, dass König Ferdinand, der Bruder Kaiser Karls des fünften, dem dieser 1522 das dem Herzog Ulrich von Württemberg, wegen seiner Gewalttaten vom schwäbischen Bund abgenommene Land überlassen hatte, am 26. Februar 1529 mit großem Gefolge an einem Gottesdienst des Oswald in der Geislinger Stadtkirche teilgenommen hatte, indem dieser Beck schmähte.

Überraschenderweise beschloss der Ulmer Rat am 10. Januar 1530, dass der evangelische Prediger bis auf weiteres in der Pfarrkirche zu Geislingen zu gelegener Stunde seine Predigt tun dürfe. Dies lässt den Schluss zu, dass die evangelische Gemeinde trotz schärfster Bekämpfung zugenommen hatte. Gegen Ende des Jahres 1530 entschied der Ulmer Rat sich in den Abschied des Augsburger Reichstages vom Oktober 1530 nicht zu unterwerfen. In einer Abstimmung im November 1530 sprachen sich 7/8 der Bürgerschaft in Ulm vor allem die Zünfte, für die Ablehnung des Abschieds aus und stellten sich entschlossen auf den Boden  der Reformation.Auch der gefährlichste Gegner, Dr. Oswald, durfte nicht mehr nach Geislingen zurück kehren, doch kämpfte er weiterhin brieflich gegen den neuen Glauben in Geislingen, bis er 1541 in seiner neuen Pfarrstelle in Überlingen an der Pest starb. Der Fortgang der Reformation in Geislingen wurde besonders auch dadurch gehemmt, das in die ulmischen Beamten in der Stadt wenig Interesse für sie zeigten. So hören wir von dem Vogt Fetzer, dass er während der kirchlichen Visitation des Jahres 1543 mit dem Geislingen Stadtschreiber beim Vogt von Göppingen im Wirtshaus saß und zechte.

Mit Hilfe des Landgrafen von Hessen konnte Herzog Ulrich durch die Schlacht bei Lauffen im Jahre 1534 sein Herzogtum wiedergewinnen, wenn auch nur als Lehen von Österreich (bis 1599)

In Eybach blieben die Untertanen der Probstei Ellwangen beim alten Glauben, während diejenigen des Grafen von Degenfeld protestantisch wurden. So heißt es auch noch anlässlich einer Visitation im Jahre 1535 das noch mindestens 50 Personen in die Messe nach Eybach laufen und ein altes Kruzifix in einem Fenster anbieten würden. Von einer Besserung sei keine Rede, die Laster nehmen zu und die Frömmigkeit ab. Auch von Altenstadt aus gehe man zur Messe nach Eybach. Auch 1537 heißt es noch, die Leute beten alles an und lassen sich in Eybach noch Wachs und Palmen weihen.

 Die Gräfin von Helfenstein mit ihrem siebenjährigen Sohn wurde im Jahre 1530 in Giselingen gesehen. Ludwig Helfferich,deren Ehemann, ein Helfensteiner,  wurde 1525 in Weinsberg getötet, vom rohen Jäcklein und seinen Mordgesellen. Er wurde durch die Spieße gejagt.. Die Gräfin von Helfenstein hat fußfällig um das Leben des Gemahls gebeten, musste zusehen, wie dieser von 100 Spießen durchbohrt zu Tode kam einen Bauernkrieg im Jahre 1525.

Im Jahre 1530 ist in Giselingen, noch katholisch, ein Prädikant im Auftrag der ulmer Ratsherrschaft, um dort die Reformation einzuführen.

  

Damalige Geislinger Gaststätten:

die Sonne, die Krone
1544 findet sich in der Ulmer Türken die Witwe Katharina von sehr, als Wirtin zur Krone, als drittreichste Steuerzahlerin der Stadt. Die Krone war sicher eine gut gehende Wirtschaft, denn sie hatte als Nachbarn den Zoll, an dem der Durchreisende sowieso halten musste.
Ebenso in der Nähe: das Lamm.

Die Stubengesellschaft

im Rathaus selbst befand sich eine ursprünglich reine Herrentrinkstube. Das war eine Stube in der die ulmischen Beamten mit Angehörigen des in der Stadt selbst oder der Umgebung wohnenden Adels Geselligkeit pflegten. Allmählich hat sich dann der Kreis erweiterte zu der Stubengesellschaft, wie sie später genannt wurde, zu der auch der Doktor, Apotheker und Lehrer, ja sogar mit der Zeit angesehene Handwerker Zutritt bekamen. Der Zweck der Gesellschaft war eine gesellig, es wurde getrunken gewürfelt, gegessen. Hoch herging es bei den beiden offiziellen Zechen, an Neujahr und an Fastnacht. Im schwäbischen war bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts der Wein in das Nationalgetränk. Aber auch Met wurde gebraut. 1553 ist von einer Metschau die Rede. 1572 wurde die ulmische Biersiedeordnung auch in Geislingen Vorschrift.

 Das Röthelbad

Vielbesuchtes Bad in  Geislingen. Im Wasser sind viele kleine Blasen Vitriol, wie auch von anderen Säuren. Das Wasser ist von rötlicher Farbe. Wenn man den Grund der Quelle mit einer Stange stößt, so kommen linsengroße rote Kügelchen hervor, die sich wie Seife zerreiben lassen. Im Badezuber setzt sich ein weißer, weicher Satz an. Das Wasser stillt den Durst kaum, ist viel schwerer als andere Wässer. Seine Wirkungen sollen am Ende des Juni bis in den mittleren August hinein am kräftigsten sein. Einige behaupten dass es unter die periodischen Wässer gehöre.

 Damalige Steuern: Zehenten, Heugeld, Maderschilling, Frohn.

Steinenkirch war, damals noch nicht ulmisch, der Rabinstein noch rechbergischen, wurde später ebenfalls ulmisch. Im Jahre 1535 verkaufte ihr und von Rechberg den Rabinstein um 8500 Gulden in Münzen und 1500 Gulden im Gold, Schloss und Burgstall zu Rabinstein samt den dabei befindlichen Hof, dass Dörflein Steinenkirch mit allen Lehen und Gütern und allen rechbergischen Leibeigenen an die Reichsstadt Ulm. Der Kauf trat 1543 nach dem Tod von Jerg von Rechberg in Kraft.

Der Roggenmüller durfte bereits unter den Vorgängern derer von Rechberg, den Zillenhardern ,die Eyb befischen.

  

Ort der Handlung

Das Mordloch hieß schon so. Es wurde von geisterhaftigem, nächtlichem Spuk berichtet. Es wurde von der Bevölkerung gemieden, dort wohnte der bucklige Märte und nur der rote Heinz wusste dies.

Die Albbauern hielten auf den Rückweg von der Schranne in ein Geislingen in der Felsenschänke, um vor dem Albaufstieg noch etwas zu trinken.

 Die Teufelsküche, Seitental zum Roggental.

  Windreutin, Winterreute, abgegangene Ortschaft.

 

Sagen hierzu:

dass Kräuterweible von der Teufelskuch:

im oberen Roggental lebte einst ein Kräuterweiblein. Den Sommer über hauste sie in der Teufelskuch, einem kurzen Seitenteile im oberen Roggental, etwa einen halben Kilometer südlich des Eybursprunges in einer kleinen, baufälligen Holzhütte, unter einem vorspringenden Felsen, rührte sie, Zaubersprüche murmelnd, mit Husten und Nießen, ihre Tinkturen zusammen. Einige rochen so übel, dass allen, die in die Nähe kamen, davon die Augen tränten und sie Atemnot bekamen. Die Leute verspotteten sie, kauften jedoch ihre Zaubermittel. Nach ihrem Tode soll sie mit den vorbei gehenden ihren Schabernack treiben, so kommt es, daß an schönen Nachmittagen, an denen keine Wolke am Himmel steht, es plötzlich düster wird, die Sonne hinter den Bäumen verschwindet und ein kalter Wind aus der Teufelskuch heraus bläst. Manch einer schwört, dass es sich wie das Nießen des Kräuterweibleins anhört. Man spricht deshalb auch vom "Nießerle". Besonders schlimm treibt es das "Nießerle" In Vollmondnächten. Deshalb ist jedem Wanderer zu raten, das Roggental, bei Nacht, möglichst zu vermeiden.

 

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